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Glashütte in Olsztynek

Wunderschöne Figuren und farbige Gläser entstehen in traditioneller Handarbeit. Geschickt werden sie aus der heißen Glasmasse geblasen. Jeden Schritt können Sie beobachten und sogar selbst versuchen, ein Gefäß zum Mitnehmen zu erstellen.

Die von Taras Krynicki geführte kleine Glashütte in Olsztynek arbeitet nach ökologischen Gesichtspunkten. Quarzsand und chemische Zusatzstoffe sind tabu. Es wird ausschließlich Altglas verwandt.

Wenn Sie einen Ausflug nach Allenstein, ins heutige Olsztyn unternehmen, nutzen Sie die Gelegenheit, um nach Olsztynek, ins ehemalige Hohenstein zu fahren. Dort erwartet Sie eines der größten Freilichtmuseen von Polen. Seit 1938 gibt es das Museum, das aus typischen Gebäuden aus den Masuren, Preußisch Litauen und Ermland besteht. Ganze 74 Bauten sind zu besichtigen. Wirtschaftsgebäude, Häuser, Windmühle und Kirche bilden das dörfliche Leben im späten 19. und 20. Jahrhundert ab. Gewerke sind zu besichtigen. Nicht weit entfernt steht die Glashütte von Olsztynek und lädt zum Kennenlernen eines wunderbaren Handwerks ein.

Traditionelle Glasherstellung

Schon im 18. Jahrhundert entwickelte sich die Glasbläserei in Ostpreußen. Die Forste lieferten das Holz für die aufwendige Produktion. Ganze Fabriken entstanden in königlichem Auftrag. Seit dem Mittelalter stellten Germanen Glas her. Sie nutzten dazu auch römische Glasreste zur Wiederverwertung. Sand, Quarz und Asche wurden unter hohen Temperaturen im Ofen geschmolzen und weiterverarbeitet.

Das Glasblasen erfolgte nach nochmaligem Erhitzen von Glasstäben, die dann zu Figuren, Perlen oder anderen Formen aufgeblasen wurden. Diese Technik können Sie sich in der Glashütte in Olsztynek anschauen und auf Wunsch auch selbst ausprobieren.

In waldreichen, dünn besiedelten Gegenden hatten sich seit dem Mittelalter Glashütten etabliert. Im Erzgebirge, im Fichtelgebirge, im Schwarzwald, im Thüringer Wald, in Schlesien und in Böhmen entstanden renommierte Hütten. Im 19. Jahrhundert setzte sich die Industrialisierung auch im Glasgewerbe durch. In diesem Zusammenhang entstanden auch die Glashütten in Allenstein – Olsztyn, Gelguhnen – Jełguń und die Puppensche Glasfabrik in Adamsverdruß. 

Video: SKANSEN W OLSZTYNKU

Olsztynek – Ort mit Traditionen

Die Ursprünge von Olsztynek reichen bis zum Orden der Deutschritter zurück. Um das Gebiet zu besiedeln und zu schützen, wurden mehrere Burgen in der Region errichtet. Die Ordensburg Hohenstein entstand um 1350 nördlich des Mispelsees. Nach der Schlacht bei Tannenberg brannten die Deutschritter sie selbst nieder und bauten sie wenig später wieder auf. Die Burg hat die Zeiten überdauert. Heute dient sie als Berufsschule und kann von außen besichtigt werden.

Um die Burg herum wuchs der gleichnamige Ort, dem in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts Stadtrecht verliehen wurde. Ausgiebig Zeit sollten Sie sich für den Besuch des Freilichtmuseums nehmen. Das Rathaus aus den 1920er Jahren lädt zum Betrachten ein. Vor ihm steht ein steinerner Löwe des ehemaligen Tannenberg-Denkmals. Ganz in der Nähe befinden sich die Ruinen des ehemaligen Tannenberg-Denkmals. Eine Erinnerungstafel beschreibt die Geschichte des Denkmals.

In der nahen Hauptstadt von Ermland und Masuren, in Allenstein – heute Olsztyn – steht alles im Zeichen von Nikolaus Kopernikus. Sein Denkmal begrüßt Sie bereits vor den Toren der Burg, in der Kopernikus einst Verwalter war. Er leitete auch erfolgreich die Verteidigung gegen die Deutschritter unter Albrecht von Brandenburg. Im Museum erfahren Sie mehr dazu. Der Besuch der Stadt lohnt sich allein wegen der wunderschönen Kirchen.

Glas in der Region

Seit Beginn des 19. Jahrhunderts haben sich Glashütten in der Region etabliert. Schon 1782 hat eine Glashütte am Lansker See bestanden, die dann nach Gelguhnen verlegt wurde. Hier befand sich bereits seit 1775 eine Glashütte. 1817 entstand die Königliche Glashütte in Allenstein. Gefertigt wurden verschiedene Artikel von Pfandflaschen bis zu Dekorationsformen. Geliefert wurde nach Warschau, Königsberg, Thorn, Preußen und sogar nach England.

Die Hütten gaben der Bevölkerung Arbeit und Verdienst. Als 1875 die Glashütte in Gelguhnen schloss, war das für die Bevölkerung ein schwerer Schlag. Viele wurden plötzlich arbeitslos.

Etwas später schloss auch die Glashütte in Adamsverdruß. Diese war 1800 als königliche Glasfabrik gegründet worden. Im Mai 1877 hob die Regierung die Verpachtung auf und bestimmte die Hütte zum Abbruch. Der eigentliche Grund zum Betrieb der Glashütten war das Verwerten von Holz. Glas wurde dadurch lukrativ. Mit dem Steigen der Holzpreise war die Produktion von Glas nicht mehr wirtschaftlich. Im Fall von Adamsverdruß verschwand nach den Vorgaben der Regierung der gesamte Ort, der um die Glashütte entstanden war.

Wenn Sie heute bei Taras Krynicki in Olsztynek einkehren, erleben Sie eine kleine Glashütte, die ganz manuell betrieben wird. Sie erfahren viel über Glas, etwas über die Geschichte der Region und können sich ein ganz persönliches Souvenir mitnehmen.

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