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Holzkirchen in Kleinpolen

Die Holzkirchen in Kleinpolen spiegeln die wechselvolle Geschichte der Region. Die ältesten, wie die Erzengel-Michael-Pfarrkirche in Dębno Podhalańskie und die Mariä-Himmelfahrt-Filialkirche in Haczów stammen aus dem 14. Jahrhundert. Wunderschön gelegen, bezaubern die Kirchen durch ihre markante Bauweise, deren Stil von der Gotik über die Renaissance bis zum Barock reicht.

Überwiegt heute in Polen der römisch-katholische Glauben, so zeugen die Holzkirchen von einstiger Religionsvielfalt: Sie reicht von der griechisch-katholischen, der polnisch-orthodoxen bis zur ukrainisch-griechisch-katholischen Konfession. Die historischen Kirchen sind im Originalzustand erhalten. Fast alle gehören zum Welterbe der UNESCO. Nehmen Sie sich Zeit, um auf der Holzarchitekturroute einige der Kirchen zu besuchen. Nach den norwegischen Stabkirchen sind sie die ältesten erhalten gebliebenen Holzkirchen der Welt.

Die Holzkirche des Erzengels Michael in Binarowa

In Binarowa, einem Dorf im Südosten Polens, unweit von Gorlice, im Karpatenvorland fließt der Bach Sietniczanka. Einst gehörte Binarowa zum Königreich Polen, später als Teil des Habsburger Reichs zu Galizien, dann wurde es wieder polnisch. Die Holzkirche des Erzengels Michael hat all dies überstanden. Ein Vorgängerbau brannte im 14. Jahrhundert nieder, doch seit dem späten 15. Jahrhundert steht die aus Tannenholz errichtete Kirche an ihrem Platz. Der Turm mit den geneigten Wänden kam im späten 16. Jahrhundert hinzu. 1641 erfolgten Sanierung und Anbau der Kapelle.

Wenn Sie durch das kleine Tor zur Kirche laufen und eintreten, werden Sie von der reichen Innenausstattung überrascht sein. Betrachten Sie die Passionsszenen an den Wänden des Chors, staunen Sie über Deckengestaltung und Altar, begegnen Sie den heiligen Jungfrauen Dorothea, Barbara, Margarethe und Katharina, die die Muttergottes mit dem Jesuskind umgeben. Die wertvollen Plastiken entstammen einem gotischen Flügelaltar aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts.

Video: Drewniany kościół pw. św. Michała Archanioła w Dębnie Podhalańskim

Die St. Philipp-und-Jakob-Filialkirche in Sękowa

Ganz in der Nähe liegt Sękowa. Weberei und Erdöl boten der Region eine gute Basis, doch der Erste Weltkrieg setzte dem Dorf schwer zu. Die örtlichen Kriegsfriedhöfe zeugen davon. Wie durch ein Wunder blieb die um 1520 erbaute, imposante St. Philipp-und-Jakob-Filialkirche erhalten. Der Bau besteht aus schweren Lärchenbohlen. Im 17. Jahrhundert kamen Turm und Laubengang hinzu. Die Schindeldächer verleihen der Kirche ihr markantes Aussehen. Im Inneren ist besonders der spätbarocke Altar sehenswert.

Die St. Erzengel-Michael-Pfarrkirche in Dębno Podhalańskie

In Dębno Podhalańskie im schönen Nowotarski-Tal finden Sie ebenfalls eine dem Erzengel Michael geweihte Pfarrkirche. Der gotische, von einem Plankenzaun mit 2 kleinen Toren umgebene Bau entstand 1490. Wieder können Sie die charakteristischen Holzschindeln bewundern. Auch hier wurde der Turm mit seinen leicht schrägen Wänden später angebaut. Achten Sie auf die dekorativ verzierten Zimmermannsarbeiten: Kein einziger Nagel wurde für den Bau verwandt. Alles besteht aus Holz und wurde meisterlich miteinander verfugt.

Bekannt ist die Kirche von Dębno Podhalańskie vor allem auch wegen ihrer gänzlich erhaltenen Ausmalung im Inneren. Die Malereien stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Über 70 Motive wurden mit Schablonen ausgeführt: Pflanzen, Blumen, Hirsche, Greifen, Ornamente und viele weitere Motive bedecken den gesamten Innenraum von der Decke bis zur Stifterbank. Vielleicht entdecken Sie den Heiligen Georg mit dem Drachen?

Die St. Leonhard-Kirche von Lipnica Murowana

In Lipnica Murowana entdecken Sie mit der St. Leonhard-Kirche eine der ältesten kleinpolnischen Holzkirchen. 1141 soll sie anstelle eines slawischen Heidentempels entstanden sein. Die den Altar stützende Światowid-Säule mit dem Bild altslawischer Götzen erinnert daran. Die offenen Gänge wurden im 17. Jahrhundert errichtet. Etwa um diese Zeit entstand auch der Friedhof, dessen Gräber die kleine Kirche malerisch umgeben.

Im Inneren der St. Leonhard-Kirche finden Sie Malereien aus verschiedenen Jahrhunderten. Schablonenmalerei aus dem späten 15. Jahrhundert ziert die Decke, ergänzt wurde sie um 1600, 1711 kamen Pflanzenmotive hinzu. An den Wänden finden Sie Szenen aus dem Leben Christi, der Hauptaltar aus dem frühen 16. Jahrhundert bildet die Vita des Heiligen Leonhard ab. Werfen Sie einen Blick auf das wertvolle Prozessionsbild. Wenn die Möglichkeit besteht, lauschen Sie der Orgel. Die wertvolle Kastenorgel ist eines von sieben erhaltenen Instrumenten dieser Art in ganz Polen.

Die Mariä-Himmelfahrt-Filialkirche von Haczów

Kommen Sie nach Haczów am Gebirgsfluss Wisłok erleben Sie ein Dorf mit vielen Geschichten. Kasimir der Große bestätigte die Gründung des Dorfes im 14. Jahrhundert. Der Anteil deutscher Siedler war hoch. Bis ins frühe 17. Jahrhundert hielt sich nach den Kirchenbüchern die deutsche Sprache. Im 17. Jahrhundert überrannten Tataren die Ortschaft. Habsburger und Deutsche kamen und gingen.

All dem hielt die im 15. Jahrhundert entstandene Mariä-Himmelfahrt-Filialkirche stand. Sie überdauerte und blieb die größte der gotischen Holzkirchen in Europa und die älteste Kirche in horizontaler Blockbauweise in Polen. Im 17. Jahrhundert ergänzte ein Turm das Bauwerk, die Laubengänge kamen hinzu. Nachdem in den 1970er Jahren die Kirchenräume verlassen wurden, hat man sie nun sorgfältig und behutsam restauriert, sodass Sie Kanzel, Orgel und Altar bewundern können. Das Eigentliche sind die spätgotischen Wandmalereien, die noch schwach sichtbar sind.

Insgesamt finden Sie 16 Kirchen in Kleinpolen, die zum beeindruckenden Erbe einer reichen Kultur gehören. In malerischer Landschaft im Karpatenvorland, in Schlesien und Opole gelegen, lohnen sich Ausflüge von Krakau oder von einem der Wintersportkurorte wie Ustrzyki Dolne oder Przemyśl.

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