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Jaskinia Raj (Paradieshöhle)

Im Świętokrzyskie-Gebirge befindet sich eine der schönsten Höhlen Polens. Das Heiligkreuzgebirge im Südosten des Landes ist ein Mittelgebirge, das zu großen Teilen als Świętokrzysky-Nationalpark geschützt wird. Die ältesten Gesteinsschichten von ganz Polen wurden hier bestimmt. Einst vom Meer überflutet, lassen sich bis heute fossile Spuren von Organismen und Pflanzen finden. Der höchste Gipfel des Gebirges ist die Łysica mit 612 Metern, gefolgt von der Łysa Góra mit 595 Metern. Auf diesem Berg wurde auch das Kloster Święty Krzyż errichtet, das dem gesamten Gebirge seinen Namen gab.

Nadel- und Mischwald sowie mächtige Geröllhalden bestimmen das Bild des Nationalparks

Berühmt ist das Gebirge auch wegen der Jaskinia Raj. Die schönste Tropfsteinhöhle des Landes wurde erst 1960 entdeckt. Über 360 Millionen Jahre ist sie alt. In den Ablagerungen wurden Spuren von Neandertalern gefunden. Vor etwa 50.000 Jahren lebte der Homo neanderthalensis in der Kalksteinhöhle. Ein Museum erklärt die Zusammenhänge und führt in die Geschichte der Neandertaler ein. Reste tierischer Nahrung, steinerne Werkzeuge erinnern an den Neandertaler. Ein riesiger Mammutknochen verweist auf Vorzeiten und gibt Ihnen eine Vorstellung von den ungeheuren Maßen der Tiere, die mit Steinäxten erlegt wurden.

Die Tropfsteinwelt der Paradieshöhle

Die Höhle ist mit ihren 240 Metern Gesamtlänge, von denen 180 Meter besichtigt werden können, keine der größten. Doch die Tropfsteinbildung verwandelt sie in ein Paradies. Durch den spezifischen unterirdischen Wasserhaushalt kommt es zu Prozessen, die eine Verkarstung bewirken: Kalkstein, Dolomit und Karbonatgestein verwittern. Wasser dringt ins Innere des Gesteins und löst es allmählich auf. Mit der Zeit bilden sich Stalaktiten, die von der Höhlendecke herabhängen, und Stalagmiten, die vom Boden nach oben wachsen. Treffen diese aufeinander, entstehen säulenartige Gebilde, die als Stalagnate bezeichnet werden.

Eine unterirdische Landschaft aus herabhängenden und emporwachsenden Gebilden entsteht, zarte Tropfsteingardinen durchziehen den Raum, Stalagmitpagoden bilden sich als Bögen. An den Wänden finden Sie Versteinerungen von Korallen. Unterirdische Seen verzaubern Sie. Eine Brücke führt über das Wasser bis in den Stalaktitensaal. Der größte Höhlenraum, der Hochsaal, hat eine Höhe von etwa 8 Metern.

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Diese Räume unter der Erde zu besichtigen, ist wie eine Reise in eine Traumwelt. Durchgehend elektrisch beleuchtet, entfaltet sie ihren Zauber. Auch Tiere wissen den Raum zu schätzen. Fledermäuse nutzen die Jaskinia Raj als Zufluchtsort. Die als Naturschutzgebiet gesicherte Umgebung, sorgt für die nötige Ruhe und bietet ihnen gleichzeitig ein breites Nahrungsangebot.

Die Neandertaler vom Heiligkreuzgebirge

Im Ausstellungspavillon finden Sie neben einem Mammutskelett Erläuterungen zum Leben der Neandertaler. Auf die Besiedlung der Jaskinia Raj durch den Homo neanderthalensis wurde aufgrund der Funde typischer Werkzeuge geschlossen. Die Ausstellung wurde von Archäologen verschiedener Länder eingerichtet, wird laufend aktuell ergänzt und gibt einen Überblick zur wissenschaftlichen Erforschung der Paradieshöhle.

200 000 Jahre lang existierte die Spezies der Neandertaler und setzte sich unter extremen Lebensbedingungen durch. Die Jagd auf Großwild wie Wollnashorn und Mammut erforderte körperliche Geschicklichkeit und strategisches Vorgehen. Mit Feuer, speziellen Werkzeugen und in der Gruppe gingen Neandertaler auf Jagd. Knochenfunde verweisen auch auf Bären, deren Fleisch und Fell man verwertete. Der Name des Neandertalers hängt mit seinem ersten Fundort zusammen: Im Neandertal, nahe Düsseldorf, war das erste Skelett Mitte des 19. Jahrhunderts gefunden worden. Später entdeckte man in Frankreich, Israel, Russland und Spanien weitere Exemplare. Am häufigsten scheint er in Südeuropa vertreten gewesen zu sein. Auffällig sind die Funde in Höhlen, die für einen bewusst gewählten, geschützten Lebensraum der Neandertaler sprechen.

Warum die Neandertaler, die sich anscheinend gut an ihre Umwelt angepasst hatten, ausstarben, ist bis heute nicht geklärt. Kältephasen schienen sie vorher überstanden zu haben. Der soziale Zusammenhalt scheint in den Gruppen gegeben gewesen zu sein. Die Lebenserwartung des einzelnen Homo neanderthalensis lag bei etwa 40 Jahren.

In den vier thematischen Räumen des Museums der Höhle wird die Geschichte des Neandertalers anschaulich präsentiert. Dabei wird auf Werkzeug, Waffen, Feuergebrauch und das Leben in der Gruppe eingegangen.

Besuch der Höhle im Świętokrzyskie-Gebirge

Schon die Umgebung der Jaskinia Raj ist reizvoll. Das Heiligkreuzgebirge bietet neben Natur und Raum für Wanderungen viele Sehenswürdigkeiten. Die Geschichte des malerisch gelegenen Kloster Heiligkreuz auf der Łysa Góra reicht bis ins Jahr 1006 zurück, als Benediktiner hier ein Kloster errichteten. Heute wird das Kloster vom Orden der Oblaten der unbefleckten Maria unterhalten. Eine respektvolle Besichtigung ist möglich. Regelmäßig finden Konzerte und Gottesdienste statt.

Am Fuße der Łysica finden Sie die kleine Holzkirche der St. Katharina. Ritter Wenzel soll sich hier Ende des 14. Jahrhunderts niedergelassen haben. Später folgte ein Bernhardinerkloster, das mehrmals niederbrannte. Viele Kirchen sind im Świętokrzyskie-Gebirge zu finden und liegen bei einem Besuch der Tropfsteinhöhle Raj bei Kielce auf dem Weg.

Maximal 15 Personen können in Begleitung eines Führers die Höhle durch eine Schleuse betreten. Diese Maßnahmen sind notwendig, um die ökologische Balance der Höhle zu erhalten. Dazu muss die Innentemperatur von etwa 10 Grad und die Luftfeuchtigkeit von etwa 95 Prozent stabil gehalten werden. Trotz der überschaubaren Größe der Höhle empfiehlt es sich, eine warme Jacke dabei zu haben.

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