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Nationalpark Biebrza

In Biebrza finden Sie den größten Nationalpark Polens. Ganze 592,23 Quadratkilometer geschützte Natur erwarten Sie. Wälder, Wiesen und Marschen werden von der Biebrza und dem Narew durchflossen. Die Biebrza entspringt in der Gmina Nowy Dwór und durchfließt in vielen Mäandern die Biebrzasümpfe bevor sie bei Gmina Wizna in den Narew mündet. Jedes Frühjahr tritt der Fluss über seine Ufer und sorgt für die Bildung von Seen. Die Landschaft saugt sich voller Wasser. Wiesen, Torfgebiete und Forste werden getränkt.

Mit 1290 Quadratkilometern bilden die Biebrzasümpfe eines der größten Sumpfgebiete Europas. Vögel, Tiere und Pflanzen finden hier einen ungestörten Rückzugsraum.

Den Hauptteil des Schutzgebietes bildet das Biebrza-Tal, das von einer mehrere Meter dicken Torfschicht bedeckt ist und mit einer Fläche von etwa 90 Quadratkilometern als größtes Torfmoor-Gebiet Mitteleuropas gilt. Besonders geschützt wird Czerwone Bagno, der Rote Sumpf. Dieses Gebiet stand schon seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts unter Naturschutz. Erst zwischen 1989 und 1993 wurde der Nationalpark in seiner heutigen Form gegründet. Der Rote Sumpf darf von Touristen nicht betreten werden, doch gibt es Aussichtsplattformen, die die Naturbeobachtung ermöglichen. Der Nationalpark gibt einen faszinierenden Einblick in eine versunkene Welt voller Pflanzen, Tiere und ungestörtem Leben.

Üppiger Pflanzenreichtum im Tal der Biebrza

Viele seltene Pflanzen haben sich im Tal der Biebrza erhalten. Durch die Abgeschlossenheit und den beginnenden Schutz seit der Zeit um 1918 konnten Artenreichtum und Ursprünglichkeit der Landschaft bis auf den heutigen Tag bewahrt werden. Dazu zählen vor allem vaskuläre Pflanzen. Im Biebrza-Tal konnten bisher über 920 Arten erfasst werden. Viele darunter sind akut bedroht und nur noch äußerst selten in freier Natur zu finden.

Bärlapppflanzen, Schachtelhalme, Moose und Farne machen das Gros der Gefäßpflanzen im Nationalpark Biebrza aus. Besonders beachtenswert sind Pflanzen wie die Heidelbeer-Weide, die sich auch in Finnland, Norwegen und Russland findet, allerdings als seltenes Glazialrelikt gilt, das durch menschliche Eingriffe nahezu ausgerottet wurde. Der Zwergstrauch wird bis zu 50 Zentimeter groß und wächst in Sumpfgebieten, Mooren und Torfböden. Er findet im Biebrza-Tal ideale Bedingungen.

Die Blattlose Schwertlilie ist in freier Natur beinahe verschwunden. Die Trockenlegung der Moore und Entwässerung der Wiesen haben zu einer starken Dezimierung dieser feuchtigkeitsliebenden Schwertlilienart geführt. Ebenso erging es der Schachbrettblume, die jedoch zumindest in den Gärten überlebte. In Biebrza können Sie sie in freier Natur entdecken. Ebenso wie die duftigen weißen Köpfchen des Alpen-Wollgrases, das früher oft in den Alpen zu sehen war und hier im Biebrza-Tal den Torfboden für sich nutzt.

Video: Biebrza-Nationalpark

Elche und Kampfläufer in freier Wildbahn erleben

Sumpf- und Wasservögel finden Sie in bemerkenswerter Vielfalt im Biebrza-Nationalpark.

Bisher wurden 271 Vogelarten registriert. Ein Großteil von ihnen nutzt das ursprünglich erhaltene Gelände zum Brüten, darunter sind viele vom Aussterben bedrohte Arten. Der unscheinbare Seggenrohrsänger, früher im Oderbruch, im Ostseeraum und in der Hortobágy in Ungarn öfter anzutreffen, ist heute kaum noch zu finden. Viele Brutgebiete werden nicht mehr aufgesucht, die Population sinkt. Die anspruchsvolle Vogelart bevorzugt eindeutig Moor-, Torf- und Wassergebiete, in denen sich ein reicher Insektenbestand bildet. Im Biebrza-Tal ist das noch gegeben.

Der mittelgroße Schelladler ist in Mitteleuropa nur noch in Polen zu finden. Sein weiterer Lebensraum in Europa wurde zerstört. Die Vogelart bevorzugt eine Gewässerlandschaft, feuchte Wiesen, Moore und einen lichten Wald. All das steht dem Schelladler in Biebrza zur Verfügung. Mit etwas Glück können Sie den Raubvogel am Himmel entdecken.

Auch die hübsche Doppelschnepfe mit ihrem langen Schnabel gilt als gefährdet. Etwa 850 Brutpaare sollen sich in der polnischen Landschaft aufhalten. Damit ist Polen das einzige mitteleuropäische Land, in dem Doppelschnepfen brüten. Durch die Veränderung des Klimas und die bereits erfolgte Einschränkung des natürlichen Lebensraums der Vögel, ist mit einer weiteren Reduzierung zu rechnen. Um so wichtiger ist der Schutz im Nationalpark, der sich besonders dem Schutz des größeren Bruders der Doppelschnepfe verschrieben hat: Der Kampfläufer ist ein knapp 30 Zentimeter großer Schnepfenvogel, der trockene Brutplätze mit feuchtem Umfeld bevorzugt.

Doch nicht nur seltene Vogelarten leben in den Niederungen der Biebrza, auch viele Tiere, wie Elche, Fledermäuse und Reptilien lassen sich hier im geschützten Raum beobachten.

Ausflüge in den Nationalpark Biebrza

Speziell ausgebildete Guides bieten Führungen durch den Nationalpark in deutscher und englischer Sprache an. Bei der Parkverwaltung können Sie alle notwendigen Informationen erhalten. Informationstafel, Beobachtungsbrücke und Aussichtsturm vermitteln einen ersten Eindruck.

Wissenschaftler, Naturschützer und Aktivurlauber schätzen Besuche im Biebrza-Nationalpark. 14 markierte Wanderwege mit einer Gesamtlänge von etwa 420 Kilometern, ein Fahrradweg über knapp 20 Kilometer führen durch das Gelände. Einblick in gesperrte Gebiete bekommen Sie von Aussichtsplattformen.

Beliebt sind Floßfahrten auf den Wasserwegen, von denen etwa 135 Kilometern befahrbar sind. Regeln zum Aufenthalt im Nationalpark sollten zum Schutz der Natur, der Vögel und Tiere beachtet werden. Außerhalb des Nationalparks finden Sie zahlreiche Restaurants, in denen Sie die regionale Küche kennenlernen können.

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