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Töpferdorf Garncarska Wioska

Innovativ und offen war Nidzica schon immer. Von deutschen Siedlern im späten 14. Jahrhundert gegründet, musste es sich von Anfang an verschiedener Angriffe erwehren. Der Deutsche Orden, Polen und Litauer kämpften um die Stadt, in der Kaufleute und Handwerker versuchten, ihr Leben aufzubauen, und fleißige Bürger immer einen Platz fanden. Schon 1524 hatte sich die Reformation in Neidenburg – Nidzica durchgesetzt, Reformierte aus ganz Europa suchten in der Stadt Schutz, die Bömischen Brüder ließen sich nieder. Schulen, darunter eine Mädchenschule, wurden gegründet. In der Neidenburg finden Sie heute ein Museum, das über die wechselvolle Geschichte von Stadt und Umland Auskunft gibt.

Nicht weit entfernt liegt Kamionka, das Töpferdorf. Ende des 14. Jahrhunderts wurde es als Steinhof gegründet. Landwirtschaft und Handwerk entwickelten sich schnell. Reiche Lehmvorkommen förderten das Töpferhandwerk. Dafür ist das Dorf heute noch berühmt. Traditionelle Formen werden mit innovativen Ideen zu neuen Kreationen, die Menschen aus aller Welt begeistern.

Kreatives Freilichtmuseum

Das Töpferdorf Garncarska Wioska lädt Besucher mit seinen handwerklichen Angeboten zum Mitmachen ein. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war volkstümliche Keramik im Ermland und den Masuren stark vertreten. In Olsztyn, Olsztnek und in Kamionka finden Sie Beispiele traditioneller Töpferkunst, die sich besonders Alltags- und Gebrauchsgegenständen widmete.

Doch auch Kacheln wurden in den Masuren hergestellt. Einer der Hauptstandorte war das nahe Nidzica. Die Kacheln wurden von den Töpfern bemalt. Religiöse Themen und Szenen dörflichen Lebens waren beliebte Motive. Sie berichten heute vom Alltag der Menschen vergangener Zeiten. Florale Elemente und Muster ergänzten das Repertoire. In den Stuben reicher Bauern standen prächtige Öfen, die aus den verzierten Kacheln gesetzt wurden.

Im Töpferdorf Garncarska Wioska können Sie den Traditionen nachspüren und sich von Geschichten rund um das Leben in den Masuren inspirieren lassen. Viele Workshops und Angebote führen in die Kunst des Töpferns und Gestaltens ein. Neben Räumen zum kreativen Arbeiten finden Sie eine Schmiede, eine 200 Jahre alte Scheune, ein Amphitheater und einen aromatisch duftenden Raum zum Trocknen von Kräutern.

Nehmen Sie die Anregungen auf und gestalten Sie Ihr eigenes Souvenir. Glasmalerei, das Gießen und Verzieren von Wachskerzen, Papierschöpfen und das Arbeiten mit Naturmaterialien sind möglich. Im Töpferdorf Garncarska Wioska finden auch Konzerte, Messen und Festivals statt.

Video: Garncarska Wioska w Kamionce

Ein Blick in den Paradiesgarten

Besonders stolz ist man im Töpferdorf Garncarska Wioska auf den Paradiesgarten – Rajski Ogród. Sein Grundriss wurde in Baumform angelegt. Im Mittelalter war die Konzeption von Gärten nach dem Aufbau von Bäumen oder nach dem menschlichen Skelett üblich.

Viele Tausend Pflanzen wurden hier thematisch gesetzt. Am Ende jedes „Astes“ einer Gartenallee eröffnet sich ein neuer Themenbereich.

Im Paradiesgarten selbst breiten Apfelbäume ihre Zweige aus. Eine aus Eisen geschmiedete Schlange windet sich um Baumstämme und Äste. Im Liebesgarten leuchtet alles in Rot. Eine Bank steht für Verliebte bereit. Der Entdeckerpark nimmt die Farbenlehre von Isaac Newton auf. Eine Vogeluhr zeigt an, wann welcher Vogel singt. Im Schmetterlingsgarten stehen Pflanzen, die Schmetterlinge mögen.

Das Ebereschen-Amphitheater wirkt wie aus Shakespeares "Sommernachtstraum". Im Sommer finden hier Konzerte unterschiedlichster Art statt. Das Angebot reicht von Balladen aus dem Singer-Songwriter-Programm bis zu Chopin.

Traditionen inspirieren

Polnische Volkskunst hat viele Wurzeln. Über die Jahrhunderte prägte sich ein ganz eigener Stil aus, der typisch für das ländliche Leben in den jeweils einzelnen Regionen ist. Die besondere Ornamentik, die Anlage der Figuren, Bauernmalerei, Holzschnitzkunst, Weberei, Stickereien und Keramik geben Einblick in die Empfindungen der Menschen. Masurische Ofenkacheln wirken wie Illustrationen eines Bilderbuchs. Teilweise gemalt, teils als Relief gestaltet, zeugen die Kacheln von der Kunstfertigkeit der Töpfer, ihrem Humor, ihrer Beobachtungsgabe.

Neidenburg – Nidzica war früher berühmt für seine Ofenkacheln. Biblische Motive, Tier- und Pflanzenornamente und Sinnsprüche wurden plastisch ausgeführt oder auf flache Kacheln gemalt. Industriekeramik, Emaille sowie der Wandel der Wohnkultur und des Heizens führten zur Schließung vieler Töpfereien. Heute erlebt das Handwerk vielerorts eine Renaissance. Lassen Sie sich zu eigenen Kreationen inspirieren und gestalten Sie ein Gefäß oder eine Kachel nach Ihren Wünschen. Nehmen Sie einfach ein Stück Urlaub als Erinnerung mit nach Hause.

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