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Katowice – junge Stadt im Wandel

Musikstadt, Universitätsstadt, Bischofssitz, Industrie- und Wirtschaftsstandort – das alles ist Katowice, die junge Stadt in Oberschlesien. Außerdem ist sie die Hauptstadt der Woiwodschaft Śląskie, Zentrum eines Ballungsgebietes mit rund 3,5 Millionen Einwohnern. Dabei war sie vor 200 Jahren noch ein unscheinbares Dorf an der Rawa.

So fing alles an

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts existierten das Bauerndorf Katowice und die Schmiede Bogucka nebeneinander. Der spätere Stadtmitbegründer Dr. Richard Holtze beschrieb seine ersten Eindrücke mit Worten wie „dreifachen Schlägen der Hammer…, Schornsteinfunken in der Dunkelheit…, einem Herrenhaus… und strohgedeckten Landhäusern“.

Im Jahr 1838 kaufte der Unternehmer Franz Winkler nebst anderen Liegenschaften Schmiede und Rittergut Katowice und 1846 begann der Bau der Eisenbahnlinie Breslau und Mysłowice. Beide Ereignisse begründeten die industrielle Laufbahn und Urbanisierung von Katowice. Vor allem Friedrich Grundmann und der Arzt Richard Holtze trieben diese Entwicklung voran, 1965 erhielt die wachsende Ortschaft Stadtrechte. Dies beschleunigte den wirtschaftlichen Aufschwung, Schwermetall- und Bergbauindustrie siedelte sich an.

In dieser Zeit entstanden Struktur und Bauwerke, die heute das Stadtzentrum ausmachen. Einen mittelalterlichen Stadtkern suchen Sie vergeblich. Mit Baujahren aus dem 19. Jahrhundert präsentiert Katowice die wahrscheinlich jüngste Altstadt der polnischen Großstädte. Als ältestes Gebäude gilt die Holzkirche St. Erzengel Michael aus dem 16. Jahrhundert, die sich im Stadtteil Brynów erhalten hat.

Video: Kattowitz

Architektur der Industriestadt

Trotzdem lohnt sich der Stadtbummel, schließlich sind die Architekturstile der vergangenen zwei Jahrhunderte durchaus sehenswert. In Katowice können Sie Villen im Stile italienischer Neorenaissance, Mietshäuser mit Jugendstilfassaden, Elemente des Neobarocks und mehr entdecken. Die bedeutsamsten Bauwerke stehen unter Denkmalschutz und gehören zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Beispiele dafür sind die autarken Arbeitersiedlungen Nikiszowiec und, die für die Bergleute der Kohlegrube Giesche errichtet wurden. Beide sind Stationen der Europäischen Route der Industriekultur. In Nikiszowiec fällt besonders die Kirche St. Anne auf und in dem ehemaligen Waschsalon ist heute ein Museum eingerichtet, sehenswert ist auch die. Teile der Bergarbeiterkolonie Giszowiec wurden zwar abgerissen, die erhaltenen Gebäude und Wohnzeilen haben den Charakter der alten Gartenstadt erhalten.

Weitere beachtenswerte historische Bauwerke sind Schloss Goldstein, das Schloss in Załęże und das 31 Meter hohe Professorenhaus der Schlesischen Technischen Forschungszentren. Dazu kommen mehrere historische Kirchen, wie die Garnisonskirche und die Basilika des Franziskanerklosters. Die Christkönigskathedrale gehört übrigens zu den größten Kathedralen Polens und die Evangelische Auferstehungskirche war die erste Steinkirche von Katowice. Das neue, spektakuläre Bürohochhaus Altus, ist das höchste Gebäude der Woiwodschaft Śląskie.

Kultur und Freizeit im modernen Katowice

Einen spektakulären Blick über Katowice erhalten Sie auf dem ausgedienten Fördergerüst einer stillgelegten Zeche. Bei schöner Wetter müssen Sie vielleicht etwas anstehen, da die Personenzahl auf der Aussichtsplattform begrenzt ist. Der Minenschachtturm galt als Wahrzeichen für die Kohle- und Schwerindustrie, heute gehört er zusammen mit weiteren Teilen des Bergwerkes zu dem Schlesischen Museum. Das gesamte Minengelände wurde zu einer glanzvollen Kulturzone umgestaltet, der Zechenturm ragt als weithin sichtbares Symbol heraus.

Weitere Institutionen auf dem Areal sind der Sitz des Polnischen Nationalen Rundfunk-Sinfonieorchesters, des Nationalen Sinfonieorchesters und ein Internationales Kongresszentrum.

Creative City of Music

Musikliebhaber bekommen in Katowice einiges zu hören. Schließlich ist es eine offizielle Stadt der Musik im UNESCO-Netzwerk der kreativen Städte. Dieser Titel würdigt die Vielfalt und Intensität des musikalischen Lebens der Metropole. Immerhin beheimatet die Musikstadt 20 Konzertsäle, zahlreiche Musikclubs, mehrere Plattenlabels, Musikgeschäfte und Aufnahmestudios.

Zum Beispiel verfügen die Schlesischen Philharmoniker über zwei prächtige Konzertsäle und eine Meisterorgel. In Katowice hat sich eine bunte Szene der Amateurmusik entwickelt. Das Spektrum der Musik umfasst Rock, Blues, Rap und Gospel, es gibt Chöre, Bands und Blaskapellen. Die Musikakademie Karol Szymanowski ist übrigens die älteste Universität der Region. Auf dem  musikalischen Veranstaltungskalender stehen derzeit 27 Musikfestivals aber auch andere Angebote wie die Familie Matinee und viele Konzerte.

Seit einigen Jahren macht sich Katowice als Reiseziel immer interessanter. Die ehemalige Kohlestadt ist eine der grünsten Städte des Landes mit hohem Freizeit und Erholungswert. Wobei die meisten Grünflächen und Wälder im Süden beziehungsweise Südosten des Stadtgebietes liegen. Allein der etwa 620 Hektar große Silesia Park bietet viel Raum für Aktivitäten, wie Rad fahren und Inlineskaten. Dort befinden sich unter anderem der Zoologische Garten, der Vergnügungspark Legendia, ein Planetarium und ein modernes Stadion. Der Murckowski-Wald ist ebenfalls ein beliebtes Naherholungsgebiet mit Wald und Wasserflächen. Er bietet unter anderem einen Wasserspielplatz, eine Achterbahn und einen See zum Kanu fahren.

Reiseinformationen

Wie Sie sehen, bildet Katowice ein abwechslungsreiches Umfeld für den Ferienhausurlaub. Ferienwohnungen im Stadtzentrum sind ideal, wenn Sie die Stadt intensiv erkunden möchten, Festivals oder Kongresse besuchen. Falls Sie ein Ferienhaus im schlesischen Umland gebucht haben, lohnen sich Ausflüge in die Stadt. Bei der gut ausgebauten Verkehrsinfrastruktur ist dies unkompliziert möglich. Das Straßen- und Schienennetz verbindet Katowice mit seinen Nachbarstädten im oberschlesischen Industriegebiet.

Egal ob Sie mit der Bahn oder mit dem eigenen Fahrzeug anreisen, Katowice ist gut erreichbar. Der moderne Bahnhof ist ein Eisenbahnknoten Polens, von einigen deutschen Städten wie Berlin und Hamburg bestehen Direktverbindungen. Ebenso günstig ist die Anbindung an das internationale Straßennetz. So führen beispielsweise Zubringerstraßen zügig auf die A4 zwischen Dresden und Krakau und damit an die wichtige Ost-West-Verbindung.            

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