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Bischofsburg und Altstadt Reszel im Ermland

Reszel ist eine kleinstädtische Perle in Warmia und Sitz der gleichnamigen Landgemeinde. Es ist eine „Slow City“ mit etwa 4500 Einwohnern. Sie liegt im Nordosten Polens, in Ausflugsnähe zu den Großen Masurischen Seen. Die Stadt ist für ihre trutzige Bischofsburg, die gut erhaltene mittelalterliche Altstadt und die letzte Hexe Europas bekannt.

Wie Reszel entstand

Die Stadtgeschichte von Reszel lässt sich bis 1241 zurückverfolgen, als auf dem Steilufer über der Sajna eine pruzzische Burg stand. Damals eroberte der Deutsche Orden diese erste Burg und errichtet eine hölzerne Wehranlage, später kam eine ebenso hölzerne Missionskirche dazu. Als „castrum Ressel“ kam die Feste in den Besitz des warmianischen Bischof, wurde umkämpft, zerstört und wieder aufgebaut. Am Rande der Festung entstand eine Handelssiedlung, die Stadtrechte erhielt und sich zu dem heutigen Städtchen Reszel weiterentwickelte.

Kleine Exkursion durch die Stadtgeschichte

Bischof Jan von Meißen ließ 1350 statt der hölzernen eine Steinburg errichten, Nachfolger bauten sie zu einem Schloss aus und versahen es mit wehrhaften Anlagen. Im Laufe der Jahrhunderte entstand so die stattliche Burg, die Sie heute bewundern können. Ebenfalls im 14. Jahrhundert erhielt die Stadt zusätzliches Land vom Bischof und bekam eine gemauerte Pfarrkirche.

Bereits Ende des 14. Jahrhunderts baute die Stadt einen Kanal für die kommunale Wasserversorgung und legte ein Entwässerungssystem an. Denn es gab keinen Zugang zum Grundwasser und in dem lehmigen Untergrund konnten Regen- und Abwasser nicht versickern.

Im September 1807 brach in Reszel ein verheerendes Feuer aus, das auch die Burg arg beschädigte. Als Brandstifterin wurde Barbara Zdung beschuldigt, die als Hexe verschrien war. Ohne Beweise wurde sie schuldig gesprochen und nach vier Jahren Haft 1811 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Zuvor hatte König Friedrich Wilhelm III. das Todesurteil bestätigt. Dieses Ereignis gilt als letzte „Hexenverbrennung“ in Europa. Allerdings wurde sie wegen der Brandstiftung, nicht wegen Hexerei hingerichtet.

Nach all den Wirren der Geschichte, den dunklen und guten Zeiten, erwartet Sie heute ein zauberhaftes Städtchen mit mittelalterlichem Flair. Als Cittáslow (Slow City) strebt Reszel eine nachhaltige Entwicklung mit lokalen Ressourcen an, was sich auch auf den Tourismus auswirkt. In deutschsprachigen Beschreibungen finden Sie oft statt Reszel Rößel, statt Warmia Ermland und für Sajna Zaine.

Video: Reszel Burg

Sehenswürdigkeiten der Kleinstadt

Die Bischofsburg von Rößel

Auf vielen Reiseprospekten und Postkarten von Reszel aber auch ganz Warmia werden Sie ein Abbild der Bischofsburg entdecken. Als stattliches Beispiel der Verteidigungsarchitektur der Ritterzeit ist sie ein Wahrzeichen der Stadt und eine Besucherattraktion in der Region. Wo einst Bischöfe residierten und Kopernikus seinen Onkel besuchte, finden heute regelmäßig Kulturveranstaltungen statt. Zudem beherbergen die alten Mauern jetzt eine Kunstgalerie des Museums für Ermland und Masuren (warmińsko-mazurskie).

Als Bewohner einer Ferienwohnung im Stadtgebiet haben Sie die Burg fast vor der Haustür. Falls Ihr Ferienhaus im Umland steht, lohnt sich der Ausflug, auch wegen der authentischen gebliebenen Altstadt.

In der Altstadt

Im Stadtkern von Reszel hat sich die mittelalterliche Struktur und originale Bausubstanz erhalten. Meist zweistöckige Häuser mit roten Dächern säumen die alten Gassen. Mittendrin, der Rynek, wie die Polen den Marktplatz nennen, mit Geschäften und dem Rathaus aus dem 19. Jahrhundert. Dieses wurde auf den Fundamenten des niedergebrannten gotischen Rathauses errichtet. Die Mitte des Walmdachs ziert ein Glockenturm mit Helm und Turmspitze.

Kirchen

Viel höher als der Rathausturm ragt der quadratische Turm der Pfarrkirche St. Peter und Paul über die Altstadt. In der Laterne unter seinem spitzen Helm ist eine öffentliche zugängliche Aussichtsplattform eingerichtet. Über acht Etagen mit insgesamt 232 Stufen gelangen Sie hinauf und haben sich damit die grandiose Aussicht verdient. Beachten Sie auch das antike Uhrwerk und die Glocken. Es ist eine gotische Hallenkirche mit prächtigem Sternengewölbe und teilweise barocker Innenausstattung. Äußerlich beeindruckt der rote Ziegelbau mit Spitzbogenportalen und dem aufwendig gestalteten Stufengiebel an der Ostseite.

Das zweite Gotteshaus am Ort ist die Orthodoxe Kirche Von der Verklärung. Es ist ein turmloser Bau mit barocker Fassade, innen befinden sich unter anderem eine Rokoko-Kanzel und einen barocken Hochaltar. Die Kirche gehört zu einem ehemaligen Jesuitenkloster, das eine Berufsschule beherbergt.

Gotische Brücken, Stadtpark und eine Pilgerstraße

Beachtlich sind außerdem die beiden erhaltenen gotischen Brücken aus dem 14. Jahrhundert, vor allem die größere an der Mazurska-Straße. Sie überbrückt die Schlucht der Sanja und war gleichzeitig Bestandteil des Entwässerungssystems der Stadt und in den Arkaden befanden sich einst Gefängniszellen. Bei einem Spaziergang durch den Stadtpark können Sie die Brücken von unten bestaunen. Der Park ist an den Steilhängen unterhalb von Burg und Altstadt angelegt und breitet sich auch über das Bachtal aus. Unweit der Pfarrkirche, etwa bei der Jugendstilvilla Maria führt eine Treppe hinunter. Auf dem Spazierweg gehen Sie unter den Arkadenbrücken hindurch und gelangen schließlich wieder zum Markt.

Südöstlich von Reszel befindet sich Święta Lipka (Heiligelinde) mit der die Basilika Minorder Heimsuchung. Sie ist schon seit dem 15. Jahrhundert Ziel einer Marienwallfahrt und heute ein Besuchermagnet. Eine sechs kilometerlange Lindenallee verbindet die Orte, auf beiden Seiten der Straße stehen barocke Rosenkranzkapellen.                                           

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