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Tykocin – Stadt der Störche und Perle des Barock

Eine Reise nach Tykocin führt in den Nordosten Polens, in die Woiwodschaft Podlachin. Architektonisch gilt das Städtchen als Barockperle, es beherbergt ein Königsschloss, Weißstörche lieben es und zwei Nationalparks liegen in Ausflugsnähe. Die bildhübsche Kleinstadt mit rund 6300 Einwohnern ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde und lockt jährlich zigtausende Besucher an.

Viele Gründe sprechen für einen Ferienhausurlaub in oder um Tykocin. Allein die Lage in der dünn besiedelten Region Podlasiens, zwischen den Nationalparks Biebrza und Narew, verspricht unvergessliche Naturerlebnisse. Dazu kommen die vielen Storchennester und Störche, die der Stadt den Titel Europäisches Storchendorf eingebracht haben. Dann ist da noch der historische Stadtkern, wo etwa 100 Baudenkmäler nah beieinander stehen und die interessante Stadtgeschichte dokumentieren. Die königliche Burg am anderen Ufer der Narew gehört ebenfalls dazu.

Tykocin ist hervorragend an das überregionale Straßennetz angebunden. Es liegt an der Europastraße 67, auch Via Balticum genannt; aus Richtung Warschau kommenden, befindet sich die Abfahrt etwa 20 Kilometer vor Białystok. Fernstraßen aus nördlicher und nordwestlicher Richtung führen ebenfalls zur Stadt.

Spaziergang durch die Barockstadt Tykocin

Lassen Sie sich nicht täuschen. Der bebaute Teil der Stadt ist zwar klein, trotzdem gibt es für Interessierte viel zusehen. Bei etwa zwei Kilometern Länge und rund 600 Meter Breite dürften können Sie keine Sehenswürdigkeit verfehlen. Für so ein kleines Städtchen ist der Marktplatz erstaunlich groß und er lässt ahnen, woher der Ausdruck „Perle des Barock“ kommt.

Video: Tykocin

Der Czarnieckiego-Platz

Der Markt ist leicht trapezförmig angelegt und von einem Straßenring umgeben. Seine Längsseiten und der westliche Abschluss sind von flachen, oft weiß getünchten, Häusern gesäumt. Darunter einige Adelshäuser aus der Bauzeit um 1900. Im Haus Nr. 10 ist ein kleines Museum eingerichtet. Der innere Teil des Platzes ist mit Grünflächen, Parkplätzen, Laternen und Parkbänken hübsch gestaltet. An zentraler Stelle ist dem polnischen Nationalhelden Hetman Stefan Czarnecki ein stattliches Denkmal gesetzt. Ihm zu Ehren nennt sich der Rynek inzwischen offizell Czarnieckiego-Platz.

Der Held schaut nach Osten, auf das Schmuckstück am Platze, die Dreifaltigkeitskirche. Als wolle Sie den Helden in die Arme schließen, steht sie da, in ihrer spätbarocken Pracht. Die Kirche ist ein zweigeteiltes Bauwerk. Zuerst entstand das Kirchengebäude, dann setzten die Erbauer zwei Türme an die linke und rechte Ecke des Platzes. Jeweils ein halbrunder Bogen mit drei Arkaden verbindet Kirchturm und Hauptgebäude. Mit diesen weit ausgebreiteten Arkadenarmen lädt die Kirche Sie ein. Vielleicht haben Sie ja Glück und jemand spielt gerade die wertvolle Orgel.

Das jüdische Städtlein

Im westlichen Teil der Stadt treffen Sie auf die Spuren der Jüdischen Gemeinde, die einmal einen Großteil der Bevölkerung ausmachte. Die charakteristische Struktur des Schtetl (Städtlein) ist noch nachvollziehbar und die barocke Synagoge von 1642 blieb im Originalzustand erhalten. Heute ist sie eine Zweigstelle des Podlasie-Museums Bialystok und präsentiert wundervolle Zeugnisse der jüdischen Kultur. Die benachbarte kleine Synagoge ist ebenfalls ein Museum. Auf jiddisch heißt Tykocin übrigens Tiktin.

Bei Ihrem Stadtspaziergang kommen Sie an vielen hübschen Holzhäusern und Backsteinhäusern vorbei. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören auch das ehemalige Militärseminar, das Kollektivgrab der Tykocin-Juden und das White Eagle-Denkmal. Letzteres erinnert an die Gründung des Ordens des Weißen Adlers, die in Tykocin geschah.

Rekonstruierte Königsburg

Die Geschichte der Stadt ist eng mit der Burg verbunden. Könige und Herzöge residierten den Gemäuern aus rotem Backstein, nach und nach wurde sie immer wehrhafter ausgestattet und schließlich schlossähnlich im Renaissancestil hergerichtet. König Jan Kazimierz übereignete sie Stefan Czarniecki für dessen Verdienste im Schwedenkrieg. Durch Heirat ging das Schloss in den Besitz der Familie Branickie über. Nach einem Brand im 18. Jahrhundert wurde die ehemalige Königsburg arg beschädigt und dem Verfall preisgegeben.

Inzwischen ist das Renaissanceschloss rekonstruiert und dient als Veranstaltungsort. Es beherbergt unter anderem ein Restaurant und eine Ausstellung im Kellergewölbe sowie einen Aussichtsturm.

Erlebnisraum Natur - im Tal der Narew

Wussten Sie, dass etwa die Hälfte aller europäischen Weißstörche in Polen leben und nisten? Ganz besonders viele Storchenpaare sind in und um Tykocin zuhause. Auf dem Gutshof Pętów wurden zum Beispiel 34 Horste gezählt, jährlich starten von hier etwa 120 Jung- und Altstörche in den Süden. Für Storchenbeobachter ist in der Nähe ein Aussichtsturm aufgestellt.

Die Landschaftsschutzgebiete und Nationalparks der Region sind überhaupt ein Paradies für Hobby-Ornithologen und Naturliebhaber. Das Tal der Narew bildet hier ein Labyrinth aus Wasserläufen, Altwasserseen, Sümpfen und Torfgebieten, das auch selten gewordenen Tieren und Pflanzen Lebensraum bietet. 

Eine Kanutour durch diese Landschaft ermöglicht unvergessliche Eindrücke, verirren Sie sich nicht. Es werden auch geführte Bootstouren und Kutschfahrten angeboten. Außerdem finden Sie in Tykocin schnell Anschluss an das Wanderwege- und Radwegenetz der Nationalparke.

Egal in welcher Region Podlasiens Sie ein Ferienhaus buchen, einen Ausflug nach Tykocin sollten Sie unbedingt einplanen. Vielleicht verbringen Sie den gesamten Urlaub in der Gemeinde, langweilig wird es gewiss nicht. Zu einem abwechslungsreichen Aufenthalt trägt auch der FlisakPark. Besonders Familien mit Kindern werden an den riesigen Insekten-Figuren, dem Narew-Museum und den rekonstruierten Hafenanlagen Freude finden.

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